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Zukunftstag 2024: Mädchen, Kreativität, Technik und Teamwork

Einige Jahre ist es nun schon her, seit wir den Zukunftstag mit einem «Nur-für-Mädchen»-Programm bestreiten. Auch in diesem Jahr führten wir den Zukunftstag in unserer Denkbar in der Berner Altstadt durch. Das Programm ist – aus unserer Sicht zumindest – abwechslungsreich und gibt einen Mini-Einblick in die beiden Berufsgruppen Interaction Design und Softwareentwicklung.

Jahr für Jahr fragen wir uns bei der Vorbereitung des Zukunftstages, ob das Gebotene noch attraktiv genug ist? Denn in diesem Jahr ist die Smartphone-Durchdringung bereits bei den 10-jährigen bei fast 100% angelangt. Das heisst: noch vor wenigen Jahren durften die Mädchen teilweise ein Smartphone ohne SIM-Karte oder eines der Eltern für den Zukunftstag mitbringen, eigene Geräte waren noch die sehr seltene Ausnahme. Dies hat sich komplett geändert, die Top-Geräte von Samsung, Apple und Google kommen nun für TikTok, Snapchat und Co. zuhause und auf dem Pausenplatz zum Einsatz.

Kann es vor diesem Hintergrund dann noch Spass machen, Personas auf XXXL-Whiteboards zu malen, eine eigene App auf Papier zu designen und zu animieren und Roboter um Hindernisse fahren zu lassen? Wir haben uns nicht beirren lassen und unser Programm wie üblich durchgezogen. Und wieder hat sich der Effekt nach kurzer Zeit eingestellt: die zufällig in Zweier- und Dreiergruppen zusammengewürfelten Mädchen sind voll bei der Sache und lassen ihrer Kreativität und Phantasie freien Lauf. Dafür ist die Marshmallow-Challenge immer wieder gut, gerade auch für Gruppen, bei denen sich niemand zuvor schon jemals begegnet ist. Sind alle zu Beginn der Challenge noch still und scheu, ändert sich das nach wenigen Minuten und der Geräuschpegel schwillt unweigerlich an.

Und der Geräuschpegel bleibt hoch, es wird eifrig an der eigenen App herumgewerkelt, gezeichnet, verworfen, diskutiert. Der fertige Papier-Prototyp mit den iPads oder Smartphones zu animieren, damit er klick- und testbar wird, fällt den Mädchen leicht – die hohe Smartphone-Durchdringung hat durchaus Vorteile 😉.

So richtig geht die Post am Nachmittag ab, wenn wir uns mit der Programmierung der Roboter beschäftigen. In der gleichen Zusammensetzung wie am Vormittag bauen die Teams unterschiedlich anspruchsvolle Parcours. Der Parcours stellt quasi die Anforderungen an das Programm dar, welches den Roboter möglichst ohne Pannen durch und über den Parcours steuert. Je anspruchsvoller der Parcours, umso schwieriger stellte sich die Programmierung heraus – also genauso, wie im «richtigen» Leben. Dass das eine oder andere Team den Parcours etwas vereinfachte, um ihn der Programmierung anzupassen, ist auch eine mögliche Strategie.

Abschliessend bleibt die Hoffnung, dass sich die eine oder andere Teilnehmerin dereinst für einen MINT-Beruf entscheiden wird.