Von Chaos zu Klarheit: 4 Learnings und eine Vision für KI-Nutzung

Künstliche Intelligenz (KI) ist für mich längst nicht mehr nur ein nettes Tool, sondern ein echter Gamechanger. KI hilft mir, Texte zu strukturieren, Ideen zu sammeln und effizienter zu arbeiten. Aber: Mit der intensiveren Nutzung kam auch ein neues Bewusstsein – KI verbraucht nämlich ganz schön viele Ressourcen.

Ich habe mal gehört, dass eine Anfrage an ChatGPT ein Vielfaches mehr Strom benötigt als eine Google-Suche. Wie viel genau? Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Einige Quellen sprechen von dem Zehnfachen, andere relativieren die Zahlen, weil viele Schätzungen auf veralteten Daten basieren. Klar ist aber: KI-Anfragen verbrauchen Energie – und das hat mich zum Nachdenken gebracht.

Wie kann ich KI bewusst und effizient nutzen, ohne unnötig Ressourcen zu verschwenden? Hier meine 4 Learnings, die meinen Umgang mit KI verändert haben – und eine Vision, wie KI in Zukunft ressourcenschonender arbeiten könnte.

1. Anfragen bündeln statt stückeln

Früher stellte ich oft mehrere kleine Anfragen nacheinander. Heute sammle ich ähnliche Aufgaben und bearbeite sie gebündelt. Das spart nicht nur Energie, sondern auch Zeit. Besonders bei grösseren Projekten hilft es, im Vorfeld zu überlegen, was ich wirklich von der KI brauche, anstatt einfach drauflos zu prompten.

Beispiel:

„Schreib mir eine Gliederung.“
„Formuliere dazu eine Einleitung.“
„Erstelle mir einen strukturierten Blogpost zum Thema X mit Gliederung, Einleitung und 3 Hauptpunkten.“

Das spart nicht nur Energie, sondern auch Nerven.

2. Klare Gedanken = weniger Schleifen

Ich schreibe Prompts oft chaotisch aus dem Kopf heraus, mit vielen „PS“, „PPS“ und „PPPS“. Und das ist okay. Die KI versteht den roten Faden trotzdem – solange ich meine Gedanken klar benenne und weiss, was ich will. Je präziser der Input, desto besser das Ergebnis. Und desto weniger Runden brauche ich.

💡 Tipp: Es gibt einige Techniken, die besonders effektiv sind, um präzisere Antworten zu erhalten:

Expert Prompting: Setzt eine «Rolle» für die KI fest, indem sie als Fachperson antwortet (z. B. als Mediziner, Marketingexperte oder Datenanalyst). Das kann helfen, präzisere und fundiertere Antworten zu bekommen.

Chain of Thought (CoT): Die KI «lernt» durch Beispiele und ahmt den gedanklichen Ablauf nach.

Thread of Thought (ToT): Hilft, komplexe Themen Schritt für Schritt in sinnvolle Teile zu zerlegen. Beispiel: «Erkläre mir diesen Kontext Schritt für Schritt in verständlichen Abschnitten. Fasse nach jedem Schritt kurz zusammen und analysiere die wichtigsten Punkte, bevor du weitergehst.»

3. Themenspezifische Chats nutzen – und die KI lernt mit

Anstatt immer wieder von vorne anzufangen, habe ich für verschiedene Themen eigene Chats angelegt. Für Blogposts nutze ich z. B. einen Chat, in dem ich bereits frühere Beiträge entwickelt habe. So kennt die KI den Kontext und versteht, was ich am Ende möchte – was mir unnötige Erklärungen und Anpassungen erspart.

Das Spannende: Je mehr ich KI nutze, desto besser „kennt“ sie mich. Ich muss nicht jedes Mal erklären, was Edorex macht, welche Dienstleistungen im Fokus stehen oder welchen Stil ich bevorzuge. Die KI erinnert sich an meine Vorlieben und liefert mir gezieltere Antworten – ein echter Effizienzbooster.

Beispiel für themenspezifische Chats:

💬 Allgemeiner KI-Chat: Jedes Mal von vorne anfangen, umständlich den Kontext erklären.
💬 Spezifischer Blog-Chat: KI erinnert sich an deinen Stil und die Unternehmenswerte – weniger Erklärungen, bessere Ergebnisse.

4. Bewusstsein entwickeln statt wahllos drauflos prompten

Mein schlechtes Gewissen kam, als ich realisierte, dass KI-Anfragen um ein Vielfaches mehr Energie verbrauchen als eine klassische Google-Suche. Aber statt die Nutzung einzuschränken, habe ich meine Herangehensweise verändert: weniger unüberlegte Prompts, mehr Struktur, mehr Effizienz.

5. Meine Vision: Ein «Green Mode» für KI

Ich würde mir wünschen, dass KI-Tools transparenter mit ihrem Energieverbrauch umgehen. Wie wäre es mit einer kleinen Anzeige, die zeigt, wie viel Strom eine Anfrage verbraucht? Oder einem «Green Mode», der ressourcenschonender arbeitet? Vielleicht Zukunftsmusik – aber eine spannende Idee.

Fazit

KI hat meinen Arbeitsstil verändert. Sie ist mein Sparringspartner, meine Ideensortiererin und mein Strukturcoach. Mit den richtigen Techniken kann ich sie gezielter einsetzen, effizienter arbeiten und unnötige Schleifen vermeiden.

Gutes Prompting bedeutet nicht nur, schneller ans Ziel zu kommen – es sorgt auch für präzisere Antworten, weniger Frust und eine klarere Struktur in der eigenen Denkweise. Und wer weiss, vielleicht sehen wir in Zukunft tatsächlich einen «Green Mode», der das Beste aus beiden Welten vereint: Effizienz und bewusste Nutzung.