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Robert Benetik CEO Edorex AG

28. Nov 2017

Robert Benetik

CEO

Über «Digitalisierung» wird seit längerer Zeit gesprochen. In praktisch jedem Zusammenhang taucht dieser Begriff auf, ob berechtigt und korrekt oder nicht, sei dahingestellt. Warum aber sprechen alle von der Digitalisierung?

In erster Linie sind es neue Technologien, die vorher undenkbare Möglichkeiten in der Kommunikation ermöglichen:

  • ab 2007 war es die Mobilität (jeder will eine App)
  • um 2015 hat Internet of Things (IoT) hohe Wellen geworfen
  • 2017 kam die Augmented Reality (AR) mit Initiativen wie ARKit von Apple und Hololens von Microsoft
  • ab 2020 dürfte die Künstliche Intelligenz grosse Schritte machen

Das Tempo nimmt zu, Branchengrenzen verschmelzen, technische Neuerungen können bestehende Geschäfte gefährden.

In zweiter Linie sind es die Generationen, welche jeweils ein neues, geändertes Kommunikationsverhalten mit in die Firmen tragen:

  • Generation X, 1960 – 1980: brachten E-Mail in die Betriebe
  • Generation Y, 1980 – 2000: Facebook, Instant Messaging, Whatsapp, Twitter, Instagram werden auch im geschäftlichen Kontext benutzt
  • Generation Z, ab 2000: Digital Natives bringen neue Strömungen mit wie Snapchat

Die Herausforderungen

Aus diesen technischen und soziologischen Strömungen ergeben sich vielfältige Herausforderungen an Firmen egal welcher Grösse und Branche. Neue Geschäftsmodelle entstehen durch Technologie und Innovationen, heute noch unbekannte Zusammenarbeitsformen entstehen. Die Betriebe müssen sich – zumindest teilweise – anpassen. Nicht zu unterschätzen sind auch die Anforderungen, die durch das Verhalten und die Ansprüche junger Generationen an die Führung gestellt werden. Und zu guter Letzt drängen branchenfremde Mitbewerber in den eigenen Markt und sind dank disruptiven Modellen mit neuen Angeboten erfolgreich.

Was bringt Digitalisierung?

Zuallererst eine kurze Klärung: Digitalisierung im hier besprochenen Kontext bedeutet, dass in einem Unternehmen ein Ablauf von A bis Z ohne Medienbruch komplett durch digitale Medien abgewickelt wird. Kunden sind dabei im Bestellprozess ebenso einbezogen wie Lieferanten, Produktion, Abrechnung, Finanzinstitue, Kundendienst.

Dadurch gewinnt ein Unternehmen in erster Linie an Effizienz und Transparenz. Überalll, wo Medienbrüche vermieden werden können, werden potentielle Fehlerquellen ausgeschlossen. Auch werden die Daten nur einmal und idealerweise am Ort der Entstehung eingegeben. Gutes Beispiel dafür ist in vielen Firmen die Zeiterfassung, die oft noch auf Papier gemacht wird. Nahe liegend, weil die bestehenden Lösungen oft nicht für Anwendungen z.B. in Werkstätten oder auf Baustellen geeignet sind.

Durch neue oder geänderte Abläufe können auch neue Geschäftsmodelle entstehen. Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von repetitiven administrativen Aufgaben entlastet werden können, gewinnen sie Zeit für wertschöpfende Arbeiten.

Im Mittelpunkt all dieser Bestrebungen steht die Kundenbindung: der Kunde findet sich in der Interaktion mit dem Unternehmen gut zurecht, fühlt sich abgeholt, kann einfach und schnell Kontakt aufnehmen oder ein neues Angebot nutzen. Er fühlt sich ernstgenommen und weiss, dass er wichtig ist. Auch wenn es nicht messbar ist: gute Ergonomie und Usability bei der Gestaltung der digitalen Schnittstellen zwischen Kunde und Unternehmen oder Mitarbeiter und Unternehmen ist ausschlaggebend für die Wertschätzung einerseits und die Qualität der Beziehung andererseits.

Besteht Handlungsbedarf?

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, nichts zu tun und Trends im Unternehmen zu verhindern. Alles bleibt gleich – allerdings ist unklar, wie lange eine solche Strategie anhalten kann? Besser ist es, mitzumachen und die Chancen zu packen, die sich bieten. Denn wer würde schon «Nein» sagen zu tieferen Prozesskosten, einer besseren Kundengewinnung und – ganz wichtig – Kundenbindung? Die Mitbewerber bewegen sich, werden besser, holen zum Marktführer auf oder überholen diesen sogar. Ebenso drängen branchenfremde Firmen auf den eigenen Markt, die Räume werden enger. Auch die Kunden bewegen sich, neue Generationen wachsen heran. Sie informieren sich vor dem Kauf (falls «Kauf» überhaupt noch ein konkurrenzfähiges Modell sein wird) aus anderen Quellen wie Social Media, Internet, Foren und Blogs. Und auch das Empfehlungsmarketing spielt eine zusehends wichtigere Rolle – siehe Booking, Airbnb und Tripadvisor.

Wie gehe ich das Thema «Digitalisierung» an?

Digitalisierung ist ein CEO-Thema. Die wichtigste Frage gleich zu Beginn: «Bin ich bereit, den neuen Weg zu gehen?»

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen von der ersten Stunde an mit einbezogen werden. Digitalisierung ist als Change zu betrachten und entsprechend gross werden die Widerstände im Unternehmen sein. Schliesslich besteht eine grosse Chance, dass sich die Aufgaben vieler Teams verschieben – und schliesslich hin zu spannenderen Tätigkeiten. Aber – und auch dieses Szenario muss in Betracht gezogen werden – es werden vielleicht nicht alle Mitarbeitenden mit der Strategie einverstanden sein und das Unternehmen verlassen.

Einige Firmen haben in den letzten Monaten neue Stellen geschaffen, die hauptamtlich die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie zur Aufgabe haben – das ist sicherlich eine ideale Konstellation, aber nicht alle Firmen können es sich leisten. In beiden Fällen ist oft auch eine externe Begleitung sinnvoll, welche Methodenkompetenz beispielsweise in Design Thinking und Erfahrung in der Umsetzung ebenfalls aus anderen Branchen mitbringt.

Zeitbedarf und Vorgehen

Natürlich gibt es viele verschiede Arten, wie die Identifikation und Umsetzung einer Digitalisierungsstragie realisiert werden kann. Zuerst muss sich das Unternehmen darüber im Klaren sein, wohin es sich bewegen will, welches die Vision sein soll. Vergleichbar mit einem Gebäude: sanfte Sanierung, auskernen und Totalsanierung, abreissen und Neubau hängt davon ab, was die Vision vorsieht und in welchem Zustand sich das Objekt heute befindet.

Ähnlich gehen wir bei der Digitalisierung vor: Vision definieren, aktuelle Umgebung analysieren und Handlungsfelder identifizieren, Massnahmen schrittweise umsetzen. Vom Start bis zur Einführung der ersten Massnahme ist etwa mit drei Monaten zu rechnen. Mehr Zeit benötigen neuen Geschäftsmodelle, hier rechnen wir mit etwa drei bis sechs Monaten. Oft ist es aber so, dass der Return (ROI) schon nach etwa einem Jahr erreicht wird.

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