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14. Feb 2024

Dimitri Suter

Software Engineer

Künstliche Intelligenz (KI) verändert zweifellos so einiges, auch in der Softwareentwicklung. Die Softwareentwicklung durchläuft aktuell eine beeindruckende Evolution, und insbesondere die Werkzeuge, die Software Engineers verwenden, erfahren dabei eine Transformation dank KI.

Chancen und Risiken von KI in der Softwareentwicklung

In diesem Blogbeitrag möchten wir nicht zeigen, was KI Tools genau sind und wie sie technisch funktionieren, sondern wie sie die Softwareentwicklung beeinflussen. Wir werfen einen Blick auf einige der Chancen, aber auch Risiken, die sich für Softwareunternehmen ergeben, wenn sie KI in der Softwareentwicklung einsetzen.

KI im Blickfeld: Der MINT-Talk

Kürzlich hatte ich das Vergnügen, den MINT-Talk «KI in der Softwareentwicklung» zu besuchen. Prof. Corsin Capol stellte einige wissenschaftliche Arbeiten vor, die den Einfluss von KI auf verschiedene Teilbereiche wie DevOps, Test-Engineering, Software Security, Software Development uns Software Architektur untersuchen.

Das sind die Kernpunkte, die ich aus dem Talk mitgenommen habe:

  • Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass KI-basierte Tools die Qualität und Effizienz der Softwareentwicklung erheblich verbessern können.
  • Die Branche entwickelt sich rasch weiter. Der Wissensaufbau im Umgang mit KI basierten Tools ist zentral.
  • Chancen und Risiken müssen von jedem Unternehmen individuell evaluiert werden.

Die Realität hinter den verlockenden Zahlen

Auf die Frage nach dem tatsächlichen Einfluss zitierte Capol eine Studie (vielleicht ist es diese), die zum Schluss kam, dass der Einsatz von KI in der Softwareentwicklung die Effizienz zwischen 60% und 70% steigern kann. Klingt das nicht verlockend? Doch aus meiner Sicht ist es utopisch. Dies würde bildlich bedeuten, dass wir von einer üblichen Fünf-Tage-Woche auf eine Zwei-Tage-Woche umschwenken könnten, mit gleichbleibendem Resultat. Und dabei hätten wir immer noch vier Stunden Zeit für Kaffeepausen. Das klingt zwar vielversprechend, aber in der Praxis ist es aus heutiger Sicht äusserst unrealistisch. Zumindest für eine Softwareentwicklerin oder einen Softwareentwickler bei Edorex, bei welchen die Programmierung nur ein Teil des Berufes ist. Der andere Teil, der ebenso wichtig ist, ist nämlich das Verstehen der Kundenbedürfnisse.

Kritische Reflexion in der KI-Ära

Auch wenn KIs in einigen Fällen in der Lage sind, Memory effizienteren und Design Pattern awaren Code zu generieren oder analysieren, braucht es dennoch die Expertise von Softwareentwicklerinnen und Softwareentwicklern, um diese Ergebnisse zu bewerten. Denn es ist bekannt, dass KIs Fehler machen können, und dies muss bei der Nutzung berücksichtigt werden, um falsche Sicherheit zu vermeiden.

Es mag praktisch erscheinen, Tests vollständig automatisch generieren zu lassen und dem Kunden und Management eine 65%ige Code Coverage zu präsentieren, aber ob dies die Ziele des Softwaretestings nachhaltig erfüllt, ist fraglich, insbesondere wenn nicht klar ist, was genau getestet wird.

Die Rolle von KI bei Edorex

Die kritische Bewertung des generierten Codes ist daher ein unverzichtbarer Schritt, der ein hohes Mass an Fachwissen erfordert. Besonders problematisch wird es, wenn unter Zeitdruck oder mit unzureichenden Ressourcen komplexe Probleme halbherzig gelöst und der Code ohne angemessene Prüfung in das Repository übernommen wird.

Wir bei Edorex nutzen KI-Tools dann, wenn sie datenschutzkonform sind. Wir legen nicht nur grossen Wert auf 100% swiss made software, sondern schützen unseren Code bestmöglich. Daher ist der Einsatz von KI nicht in jedem Projekt möglich.

Die Zukunft von KI-Tools in der Softwareentwicklung

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis KI-Tools standardmässig in unseren Entwicklungsumgebungen aktiviert sind, da sie zweifellos unsere Produktivität steigern können. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass unser Berufsethos sich nicht zwangsläufig ändern muss, nur weil weniger Code von Hand geschrieben wird und mehr durch KI generiert wird. Es geht vielmehr darum, ein weiteres Entwicklungswerkzeug anzuerkennen, anstatt nach einem «Gott-Tool» zu suchen, das all unsere Probleme löst.

Abschliessend bin ich der Meinung, dass kritisches Denken und die Fähigkeit den von KIs generierten Code zu hinterfragen, unerlässlich sind, um nachhaltige Software zu entwickeln. Der Titel des Papers, welches die heutige KI-Revolution mit eingeleitet hat, trifft daher den Nagel auf den Kopf: «Attention is all you need».

 

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