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3. Mrz 2022

Beat Muster

Leiter Marketing & New Business

Vor dem eigentlichen Projektstart sind oft lange Vorbereitungsarbeiten notwendig. In vielen Fällen wird die Lösung, die im Rahmen des Projekts entstehen soll, bereits vor dem eigentlichen Projektstart formuliert. Diese Idee setzt sich als einzig richtiger Weg in den Köpfen des Projektteams und der Auftraggeber fest. Dabei wäre es wichtig, zum Projektstart noch einmal eine andere Flughöhe einzunehmen und damit das Team auf den gemeinsamen Weg einzustimmen. Ist Design Thinking ein gutes Mittel für den Projektstart?

Mit Design Thinking gegen die fixen Ideen

Anhand eines realen Beispiels werde ich in der Folge diese Fragestellung angehen. In diesem Fall haben sich drei Firmen aus unterschiedlichen Branchen darauf geeinigt, gemeinsam ein einzigartiges Angebot für ihre Kundinnen und Kunden im Bereich der Nachhaltigkeit zu kreieren.

Wie also kann ein solches Projekt gestartet werden? Die Teammitglieder der drei Firmen kennen sich einigermassen, aber alle haben eine eigene Mission mit auf den Weg bekommen. Sie nehmen die eigene Firmenkultur mit, haben vermutlich eigene Lösungsideen und Ziele und ein firmenspezifisches Projektvorgehen.

Tatsächlich fanden in zwei der drei Firmen schon Workshops und diverse «Studien» statt. Früh wurden mögliche Lösungsideen skizziert – ganz so, wie in vielen Firmen neue Projekte angegangen werden: Jemand entwirft im stillen Kämmerlein ein Produkt, entwirft ein Konzept und geht auf Sponsorensuche. Ich erachte dieses Vorgehen aber in vielen Fällen als falsch, weil damit nicht die Problemstellungen der Kundinnen und Kunden ins Zentrum gerückt werden.

Auf eine Linie bringen zum Projektstart

So geschehen also auch bei unserem Praxisbeispiel. Glücklicherweise waren alle Vertreterinnen und Vertreter der drei Firmen offen dafür, mit einem Design Thinking Prozess zu starten. Das Ziel dieses ersten Workshops war es, das gemischte Team auf eine Linie zu bringen und die verschiedenen Kompass-Einstellungen auf eine gemeinsame zu eichen.
Die eingesetzten Methoden aus der sehr reichhaltigen Design Thinking Werkzeugkiste haben uns dabei gute Dienste erwiesen. Gerade wenn sich ein Team noch nicht kennt ist es wichtig, dass jede und jeder im Workshop – und somit später auch im Projekt – die gleich wichtige Stimme bekommt. Silent Brainstormings und regelmässige Votings sind in jedem Fall gute Mittel, um das zu erreichen.

Um das Team also auf eine gemeinsame Linie zu bringen, haben wir folgende Ergebnisse gemeinsam erarbeitet:

  • Standpunkte: wo stehen wir heute, in einem Jahr, in zwei und in fünf Jahren
  • Golden Circle (von Simon Sinek): Was, Wie, Warum
  • je eine Persona für jede Firma im Verbund: wofür stehen wir, wo sind wir stark, was bringen wir mit, was geht für uns nicht, etc.
  • Gemeinsame Werte: wo auf einer Wichtigkeits-Skala von 1 bis 10 befindet sich der gemeinsame Wertemassstab

Die Ergebnisse aus den Standpunkten und dem Golden Circle eignen sich geradezu ideal als Bausteine für die Vision.

Projektstart auf Design Thinking-Basis

Mit dieser gemeinsam erarbeiteten, konsolidierten Haltung wurde das Projekt auf einer stabilen, breit abgestützten und bestens akzeptierten Basis gestartet. In diesem Fall mit einer Design Sprint-Serie, um die Problemstellungen und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden der drei Unternehmen zu konkretisieren, innovative Lösungen dazu zu finden und diese zu testen. Doch dazu in einem späteren Blogbeitrag mehr.

Um auf die eingangs gestellte Frage einzugehen: Damit ein Projekt mit einem neuen oder teilweise neuen Team vom Projektstart an gut und funktioniert, ist der gezielte und situationsgerechte Einsatz von Design Thinking-Werkzeugen sehr wertvoll. Es hilft, das Team auf eine gemeinsame Positionierung, Vision, Ausrichtung und Wertehaltung einzuschwören.

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