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22. Sep 2017

Ich habe mir im Vorfeld zum HackZurich einige Gedanken gemacht, was mich an diesem Event erwarten wird. Darüber habe ich im Teil 1 dieses Blogposts vor genau einer Woche bereits geschrieben. Nun kann ich euch über die Erfahrungen an meinem ersten Hackathon berichten und zeigen, was aus meiner Sicht abgegangen ist…

Update: Eine Wichtige Anmerkung ist, dass es beim HackZurich nicht um das «Eindringen in fremde Systeme» geht, sondern um das Lösen von Problemen.

Let’s get it started

Fast pünktlich um 17.00 Uhr startete die Eröffnungszeremonie. Die Sponsoren stellten ihre Challenges vor und Marty Weiner von Pinterest hielt eine spannende Präsentation über seine Erfahrungen mit Stolpersteinen von Tech-Startups. Doch schon bald waren die Teilnehmer nicht mehr zu bremsen. Die noch nicht geformten Teams fanden sich zusammen, in Workshops wurden Details zu den Challenges präsentiert und mit der grössten Pizzabestellung des Jahres von Zürich wurde der Hunger gestillt, bevor es um Mitternacht dann mit dem «Hacken» richtig losging.

Aller Anfang ist schwer

Angereist bin ich mit Dominique, er hat mich überredet, am HackZurich mitzumachen und zusammen ein Team zu bilden. Da Smalltalk nicht gerade unsere grösste Stärke ist, haben wir statt nach weiteren Teammitglieder zu suchen, zuerst mal unsere brauchbaren Ideen zusammengetragen. Interessanterweise kannten wir dann doch mehr Leute als erwartet und so gesellten sich (ein weiterer) Dominique und Adrian noch zu uns und vervollständigten unser Team. Doch mit «der Idee» war es dann nicht ganz so einfach. Wir taten uns schwer, ein konkretes Problem aus einer der Challenges, also den Problemstellungen der Sponsoren, zu finden oder eine passende und nicht all zu offensichtliche Lösung zu entwickeln. Unsere Brainstorming-Liste mit eigenen konkreten Ideen war zwar auch ziemlich lange, doch der Favorit war schwer auszumachen, da doch auch die Zeit an diesem Wochenende ziemlich begrenzt ist. Ausserdem wollten wir vor allem ein Thema behandeln, welches uns nicht schon im Alltag allzu sehr beschäftigt, also nicht wieder ein klassisches «Corporate-Innovationsprojekt» ;-). Wir einigten uns bei einem Bier dann schliesslich auf die wohl experimentellste unserer Ideen: «Das Nutzen von Hintergrundprozessen im Browser zum Berechnen von Hashes in der Blockchain». Die Blockchain war dabei ein Thema, welches uns alle interessierte, unsere Erfahrungen damit waren aber bisher relativ gering.

Team MADD (Matt, Adrian, Dominique, Dominique)

Die Zeit läuft – Schlaf ist (hier) überbewertet

Am ersten Abend waren wir zuerst mal froh, Team und Idee gefunden zu haben. Nach dreieinhalb Stunden Schlaf im Schlafsack auf dem harten Boden, Frühstück und der obligaten Dusche versuchten wir am nächsten Morgen unsere Idee zu verfeinern und die Geschichte um einen einfachen Anwendungsfall zu konkretisieren. Als grosses und bekanntes Problem im Internet haben wir uns der allgegenwärtigen Bannerwerbung angenommen. Die Besucher nerven sich ab Newsseiten und Plattformen mit übermässig vielen Werbeanzeigen, die sie meistens überhaupt nicht interessieren und blenden sie oft mittels AdBlocker auch aus – so unsere Annahme. Den Plattformbetreibern entfällt so ihre Haupteinnahmequelle und versuchen mit Paywalls und Anti-Werbeblocker irgendetwas zu retten. Und genau hier setzt unsere Lösung an: Wir ersetzen die Bannerwerbung durch ein kleines Widget, welches im Hintergrund im Webbrowser vom Benutzer mathematische Berechnungen auf der Blockchain ausführt, und so die Rechenleistung wieder dem Plattformbetreiber als Gegenleistung zur Verfügung stellt. Was man damit anschliessend berechnet ist relativ offen, die Einsatzmögichkeiten sind riesig.

 

Unser Plan war folgendermassen: Wir testen die technische Machbarkeit und versuchen danach das Prinzip auf einer speziellen Seite konkret zu beweisen (Proof-of-Concept). Der Ablauf für die Pitch-Präsentation war dann auch klar, indem wir den Nutzen für den Anwender/Webseitenbesucher sowie für die Plattformbetreiber aufzeigen und das anhand vom Beispiel live demonstrieren. Nun ging es ans Eingemachte, es wurde «gehackt» bis in die frühen Morgenstunden.

Die 40 Stunden sind durch

Am Sonntag um 9 Uhr war Abgabeschluss und ein wenig später durften wir vor der Jury unsere Lösung präsentieren. Leider gab es bei der Zuteilung der Teams zu den Jury-Teams reichlich Verwirrungen, da unterschiedliche Listen im Umlauf waren. Mit etwa dreissig Minuten Verzögerung stellten wir nun unsere Lösung vor. Zeit für den Pitch hatten wir sogar nur eine Minute, statt zwei wie vorher angekündigt, was durchaus etwas Improvisation erforderte. Bei der anschliessenden Fragerunde spürten wir das Interesse der Jury, da sie das Potenzial der zugrunde liegenden Technologie und deren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten verstanden haben aber erhofften uns dabei eigentlich nicht viel. Wir waren schliesslich froh, die Arbeit erledigt zu haben – die Präsentation war ziemlich erlösend. Mehr über unser Projekt haben wir hier geschrieben. Ausprobieren könnt ihr es selbstverständlich auch, und zwar unter vaid.herokuapp.com.

 

And the Winners are…

Genau um 12 Uhr wurden schliesslich die Finalisten via Slack ausgerufen. Wir waren leider nicht unter den besten 25 Teams, was jedoch bei dieser grossen Anzahl Teilnehmer (145 eingereichte Projekte) nicht wirklich tragisch war. Das Niveau der Finalpräsentationen war unterschiedlich, es hatte aber durchaus einige mit sehr viel Potenzial. Ist aber wohl die schwierigste Aufgabe am ganzen HackZurich, aus einer solchen Menge in dieser kurzen Zeit die wirklich besten Projekte auszuwählen. Für mich hat Team Holobrigade verdientermassen gewonnen: ein Hololens/Smarthome Projekt mit realem Nutzen, aufgezeigt am Beispiel einer Bergung durch Feuerwehrleute.

Ich möchte im nächsten Jahr unbedingt wieder am HackZurich mitmachen! Die Atmosphäre, der Zeitdruck und die unglaubliche Motivation aller Teilnehmer und der Organisatoren sind absolut beeindruckend. Als UX Designer war es für mich zu Beginn nicht all zu einfach, meine Rolle zu finden, insbesondere wenn man nicht sehr aktiv «mitcoden» kann. Jedoch ist es aus meiner Sicht essenziell, sich als Team auf den konkreten Ablauf und die Geschichte dahinter zu konzentrieren und den Projektumfang so gering und die Qualität dabei so hoch wie möglich zu halten. Beim Fokus auf den User, bei der Schlusspräsentation, der Projektbeschreibungen und bei vielen kleinen Details könnte ich mich am meisten einbringen. See you next year!

 

 

 

Headerbild: © HackZurich / Facebook

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