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31. Aug 2022

Update: Seit der Veröffentlichung dieses Beitrag im 2018 hat sich in der Welt der Prototyping Tools für Design Sprints einiges verändert. Nicht nur wegen Home Office und Corona. Grund genug, um eine überarbeitete Version dieses Artikels neu zu veröffentlichen. Viel Spass damit!

Bei einem Design Sprint geht es darum, innerhalb weniger Tage in einem interdisziplinären Team möglichst viele Erkenntnisse über eine definierte Problemstellung zu gewinnen. Daraus wird während dem Sprint ein klickbarer Prototyp entwickelt, welcher am letzten Tag mit richtigen Benutzern getestet wird. Doch mit welchem Tool kommt man hier am schnellsten zum besten Ergebnis?

Die Entwicklung der UI- und UX-Design-Tools und somit auch geeigneten Tools für die Prototyping Phase in Design Sprints läuft ebenfalls in einem rasenden Tempo. In der ursprünglichen Version dieses Beitrags war noch von Sketch als Platzhirsch die Rede. Sketch wurde in der Zwischenzeit von Figma klar abgelöst. Doch es gibt nach wie vor weitere Tools, die sich eignen – je nach Problemstellung und Art des Prototypen. Wir zeigen euch die passenden Werkzeuge auf.

Digitale Produkte & Dienstleistungen

Figma AppEs gibt eine Menge an geeigneten Tools für die Erstellung von Prototypen für Apps und Webseiten. Unser Favorit ist Figma – eine digitale Design Plattform, die eine einfache gleichzeitige Zusammenarbeit im gleichen Design File ermöglicht, wie man es beispielsweise von Tools wie Google Docs kennt. Dies ist auch bei Remote Design Sprints eine der nützlichsten Funktionen und hilft auch bei der Kollaboration zwischen User Experience Designer:innen und Entwickler:innen extrem. Zur Beschleunigung des Prototyping-Prozesses lassen sich Team Libraries erstellen und nutzen, mit welchen sich Komponente und Designelemente einfach und projektübergreifend austauschen lassen. Als weiteres spannendes Feature hat Figma direkt im Tool eine Kommentar bzw. Feedback-Funktion eingebaut. Entwickler:innen können für die Weiterentwicklung mit der Code Inspect Funktion einfach CSS Code aus den Design Files kopieren. Mit der Mobile App lässt sich im Design Sprint einfach auf mobilen Geräten Testings durchführen.

Unsere Wahl: Figma

Vorteile

  • Real-Time Collaboration
  • Plattformunabhängig (Web, Mac, Win)
  • Einfach zu lernen (auch für nicht-Designer)
  • Robuste Prototyping Funktionen
  • Team Library / Design Systems
  • Viele Plugins verfügbar

Nachteile

  • Internetverbindung ist notwendig (kann je nach Location ein Problem sein)
  • Interaktive Formularfelder sind ohne Plugins nicht möglich

Alternativen: 
Adobe XD, Sketch

Marketing-Prototypen & Landing Pages

Manchmal gibt es die Situation, wo noch unklar ist, was als Prototyp entwickelt und getestet werden soll. Hier sind Marketing-Prototypen nützlich, wo die Dienstleistung oder das Wertversprechen geprototyped wird. Klar, Landing Pages und hübsche Marketing-Seiten können auch mit Figma gestaltet werden. Zum Validieren nutzt ihr aber dann am besten ein Tool, mit welchem ihr rasch und unkompliziert einfache Webseiten erstellen und live schalten könnt. Dazu ein Analytics Tool und gut ist (wink).

Unsere Auswahl:
Webflow, Squarespace, WordPress

Alternativen:
Tilda , vev , Wix, Framer 

No-Code Prototypen

Auch No-Code und die eng verwandten Low-Code-Tools sind darauf ausgelegt, den Prozess für die Gestaltung Apps und digitalen Plattformen stark zu beschleunigen. Mit dieser Art Tools könnt ihr bezüglich der Interaktivität noch einen grossen Schritt weitergehen und ziemlich rasch und einfach lauffähige Software bauen, die ihr wie Prototypen mit den Kund:innen am letzten Tag des Design Sprints testen könnt. Berechnungen, komplexere Abläufe und Formulare lassen sich damit abbilden, was mit Figma & co. leider (noch) nicht möglich ist. Mehr dazu haben wir in einem weiteren Blogbeitrag geschrieben.

Unsere Auswahl: 
Adalo, Bubble, Glide

Alternativen:
App Gyver, UI Bakery, Microsoft PowerApps Externer Link

Whiteboard Tools (für Remote Sprints)

Auch wenn wir mit Vorliebe unsere Design Sprints in unserer Denkbar in der Berner Altstadt durchführen und die beschreibbaren Wände mit Post-Its und Whiteboard Markern füllen, gibt es Situationen, in denen ein Design Sprint auch gut Remote oder Hybrid durchführbar ist. In den letzten 2 Jahren konnten wir einige Erfahrungen sammeln und haben Wege gefunden, wie man trotz räumlicher Distanz beeindruckende Ergebnisse erzielen kann. Wichtig sind dafür die passenden Whiteboard Tools. Wir schwören dabei auf die Plattform von Miro und haben damit die besten Erfahrungen gemacht. Für den Design Sprint gibt es sogar ein Extra Remote Design Sprint Template , welches kostenlos benutzt und auf eure Bedürfnisse angepasst werden kann.

Unsere Auswahl:
Miro

Alternativen: 
Figjam, Mural, Jamboard, Microsoft Whiteboard, Conceptboard

User Testing / Interviews (für Remote Sprints)

Die Testpersonen spielen eine wichtige Rolle im Design Sprint. Sie geben Feedback zu den angedachten Lösungsideen und helfen, Annahmen und Konzepte zu validieren. Vor Ort ist das relativ einfach und entsprich ungefähr dem Setup eines Usability Testings, wo im besten Fall eine Person als Moderator:in die Testperson durch den Prototypen begleitet. Die weiteren Design Sprint Teilnehmer:innen befinden sich idealerweise in einem anderen Raum, machen sich Notizen und halten ihre Gedanken und Eindrücke fest. Online ist das mit den entsprechenden Tools natürlich auch möglich. Bewährt hat sich bei uns MS Teams, wo sich einfach Termineinladungen mit Link zur Onlinebesprechung aufsetzen lassen. Auch bei der Durchführung klappt es meistens mit der Bildschirmfreigabe, Kamerabild und Ton. Am besten testet ihr euer Setup im Vorfeld, damit ihr die Testpersonen nicht unnötig warten lässt. Zudem ist es empfehlenswert, zwischen den Testpersonen genügend Zeit für die Dokumentation, Pausen und Vorbereitung der nächsten Sessions einzuplanen.

Unsere Auswahl: 
MS Teams, Lookback.io

Alternativen: 
Whereby, User Testing, Zoom, Google Meet

Dokumentation

Die Ergebnisse des Design Sprints werden für eine spätere Umsetzungsphase festgehalten. Dies machen wir mit dem Kollaborationstool Confluence. Dazu eignen sich natürlich auch andere Tools, wichtig ist, dass sich Fotos und Notizen einfach und in einer geeigneten Struktur ablegen lassen. Auch in der Vorbereitung ist es praktisch, wenn man Kundendokumente und weitere Inputs an einem zentralen Ort verwalten und nutzbar machen kann. Praktisch ist auch, dass man gleichzeitig an den Dokumenten arbeiten kann, so dass alle bestmöglich «live» miteinander interagieren können.

Unsere Auswahl:
Confluence

Alternativen:
Notion, Trello, Asana

Fazit

Es gibt fast endlos viele Tools für die vielen Aufgaben, die in einem Design Sprint anfallen können und wir haben nur einen Bruchteil davon abgebildet. Wichtig ist, dass ihr euch mit den Tools die ihr einsetzt wohl fühlt und euch bereits im Vorfeld damit vertraut macht. Auch als sehr nützlich erweisen sich alle Funktionen zur Kollaboration bzw. der gleichzeitigen Bearbeitungsmöglichkeit von Dateien, damit ihr auch parallel arbeiten könnt. Zwischendurch lohnt es sich, auch neue Tools auszuprobieren, aber meist ist es besser, in den teilweise stressigen Situationen im Rahmen des Design Sprints auf bewährte Werkzeuge zu setzen.

Zur Vorbereitung gehört neben der Tool-Auswahl auch die Berechtigungsverteilung für alle Workshop Teilnehmer:innen, damit ihr sofort loslegen könnt.

P.S. Wir sind gespannt wie die Tool-Landschaft in 4 Jahren wieder aussieht…

 

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