Im Rahmen des nationalen Zukunftstags haben wir gestern Nachmittag in der Denkbar einen 2.5-stündigen Workshop angeboten. Wir durften vier Teilnehmer begrüssen, die alle 12 oder 13 Jahre alt sind und die 6. bzw. 7. Klasse besuchen. Sie alle möchten später mal “in der Informatik” arbeiten, haben aber noch wenig bis keine Programmiererfahrung und noch keine klare Vorstellung davon, was “Informatik” alles umfasst.
Ziel des Workshops war es, mithilfe von Marvel POP einen klickbaren Prototyp einer kleinen App zu erstellen und den Teilnehmern zu zeigen, was nebst Programmieren auch noch zur Software-Entwicklung gehört.
Los gehts
Pünktlich um 14 Uhr also ging es los: Nach einer kurzen Vorstellungsrunde haben wir eine Marshmallow-Challenge durchgeführt. Die Aufgabe für die beiden Zweierteams: Baut mithilfe von Spaghetti, Schnur und Klebeband einen möglichst hohen Turm und platziert darauf das Marshmallow. Das Team mit dem höheren Turm gewinnt. Gar nicht so einfach, wie die Teilnehmer bald feststellten. Diese kleine Übung hat ihnen schon wertvolle Einblicke ins agile Vorgehen geliefert:
- Teamwork ist wichtig
- iterativ arbeiten lohnt sich
- man kommt weiter, wenn man auch mal schaut, was andere so machen
Die Idee
Nachdem sich die Aufregung wieder etwas gelegt hat, haben wir Ideen für eine App gesucht. Schliesslich haben wir uns auf einen “Geschenke-Finder” geeinigt: Dieser soll dem Benutzer helfen, schnell ein passendes Geschenk für die gewünschte Person und im angegebenen Budget zu finden. Dafür haben wir zuerst eine Persona entworfen und uns überlegt, was diese Persona beim Geschenke Finden bewegt: Was ist mühsam (“Pains”), was macht Spass (“Gains”) und was sind die Aufgaben, die erledigt werden müssen (“Jobs-to-be-done”)?
Pains:
- Man muss mehrere Läden abklappern
- Vielleicht ist das Geschenk ausverkauft
- Man hat ein begrenztes Budget
Gains:
- Schenken macht Freude
- Wenn man schenkt, erhält man meist auch ein Geschenk zurück
Jobs-to-be-done:
- Geschenk bis zum Termin (Geburtstag/Weihnachten) organisieren
- Geschenk einpacken
- Geschenk vorbeibringen / schicken
Das Werkzeug
“Ich kann nicht zeichnen” gibts bei uns nicht. Und so haben wir nach einer kurzen Pause einen Zeichen-Crash-Kurs eingelegt, in dem die Teilnehmer gelernt haben, wie man die wichtigsten UI-Elemente zeichnet. Gemeinsam haben wir an den Wänden der Denkbar geübt, wie man Buttons, Bilder, Suchfelder, Checkboxes, etc. darstellt.
Die Umsetzung
Und dann gings los: Jeder Teilnehmer hat seine eigene App gezeichnet, seine Entwürfe fotografiert und die Bilder anschliessend mit Marvel POP in einen klickbaren Prototyp verwandelt. Das hat die Teilnehmer definitiv gefordert und sie haben gemerkt, dass es ziemlich viel Arbeit ist, eine App zu designen. Doch nach rund einer Stunde hatte jeder Teilnehmer eine kleine App zusammengestellt und war stolz, sie den anderen zeigen zu können.
Abschluss
Zum Abschluss haben wir mit den Instax-Kameras noch von jedem Teilnehmer ein Polaroid-Foto gemacht. Und genau wie früher war die Frage: “Aber wie geht das – das ist zuerst weiss und dann erscheint plötzlich das Bild?!”
Gewisse Dinge verlieren ihre Faszination wohl nie
Uns hat der Workshop grossen Spass gemacht und wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe, die am 14. November 2019 stattfinden wird.