Für 12 Mädchen im Alter von 10 bis 13 war der 10. November 2022 ein besonderer Tag. Wir haben die Türen von Edorex für sie geöffnet, damit sie in die Berufe als Softwareentwicklerin und UX-Designerin eintauchen konnten. Was ist Software und wie sieht Softwareentwicklung aus? Was sind die Aufgaben einer UX-Designerin? Diese Fragen versuchten wir am Nationalen Zukunftstag zu beantworten.
Marshmallow Challenge
Um die Teambildung der Mädchen zu fördern und einander besser kennenzulernen, starteten wir mit einer Marshmallow Challenge. Dabei geht es nicht darum, wer am meisten Marshmallows essen kann , die Challenge fördert die Kreativität und macht Spass. Pro 2er-Gruppe gab es 20 Spaghetti, einen Meter Klebeband, etwas Schnur und ein Marshmallow. Die Gruppen hatten 18 Minuten Zeit, mit den Materialien einen Turm zu bauen. On the top kommt das Marshmallow. Abschauen bei anderen Teams war erlaubt. Die Mädchen waren sehr kreativ und wir haben von stabilen bis zu schwankenden Türmen alles gesehen. Der höchste Turm wurde mehr als 70 Zentimeter hoch gemessen. Wow.
Personas definieren
Dann ging es los mit der ersten Aufgabe, die Entwicklung einer App. Die Mädchen haben sich entschieden, eine Kommunikations-App für «Grosis» zu kreieren. Hierfür haben die Mädchen-Gruppen ihre Persona (fiktive Person mit Bedürfnissen und Eigenschaften) definiert. Wie sieht so ein «Grosi» aus?
- Heidi, 79 Jahre alt, ohne Freunde, backt gerne, wohnt alleine in einer Einzimmerwohnung in Bern und kommt mit dem Handy überhaupt nicht klar.
- Hildegart, 71 Jahre alt, wohnt in einem kleinen Haus mit Garten, geht gerne mit ihrem Hund spazieren und hat ihr Handy nicht wirklich im Griff.
- Und da war auch noch Biergit, 75 Jahre alt, spricht fliessend Deutsch und Chinesisch, wohnt in Zürich, gibt gerne Geld aus für Bier und mag ihre Fake Gutschi-Tasche. Sie hat zwar das neuste iPhone – versteht es aber nicht.
Bei den Bedürfnissen waren sich alle mehr oder weniger einig. Die «Grosis»:
- sehen nicht mehr so gut (und wollen dies teilweise nicht zugeben)
- wollen sich mit ihrer Familie und ihren Freunden austauschen
- wären froh, wenn sie die Unterschiede von Face-Time, Whatsapp-Call, Messenger etc. kennen und verstehen würden
App skizzieren
Bei der nächsten Aufgabe ging es darum, einen Prototyp für eine «Grosi-App» auf Papier zu zeichnen. Idee, Funktionen und ungefähre Inhalte der App sollen aufgezeichnet werden. In unserer App sollten die Bedürfnisse der einzelnen Personas abgedeckt sein. Die Mädchen skizzierten drauflos, verwarfen, überarbeiteten bis sie schlussendlich mit dem Ablauf ihrer App zufrieden waren.
Klickbarer Prototyp
Die App ist also skizziert, aber so richtig testen, ob sie funktioniert, kann man sie auf Papier nicht. Also ging es los mit dem nächsten Schritt. Das Erstellen eines klickbaren Prototyps. Jede Gruppe erhielt ein iPad, mit der App «Marvel Pop» und nun konnten die Mädchen ihre Zeichnungen abfotografieren und die einzelnen Schritte miteinander verlinken. Daraus entstand ein klickbarer Prototyp, welchen sie dann ausgiebig untereinander testen konnten.
Mittagessen
Die Mädchen waren sehr fleissig und haben sich alle ein leckeres Mittagessen verdient. Was passt da besser als Pizza?
Unser «Game Room» mit der Spielkonsole war der beliebteste Ort zum Abschalten und Pause machen.
Roboter Parcours
Die letzte Aufgabe des Tages stand an. Jetzt ging es ans Programmieren eines Roboters. Die Aufgabe, was der Roboter machen muss, durften die Gruppen selber entscheiden. Egal ob es einen Hindernis-Parcour, das Durchqueren eines Tunnels oder eine Slalom-Fahrt wurde. Der Anfang war allerdings recht knifflig, schliesslich kannten sie weder die genauen Funktionen des Roboters noch die App. Schlussendlich haben aber alle Teams die Aufgabe erfolgreich gemeistert.
Und hier – alle Parcours in einem Video:
Ein weiterer erfolgreicher Zukunftstag ging zu Ende
Am Ende des Tages machten sich die Schülerinnen mit vielen neuen Informationen und Erinnerungen auf den Weg nach Hause. Und wer weiss, vielleicht kehrt die eine oder andere irgendwann als Lernende in die Welt der Informatik zurück.
Danke
Last but not least: vielen Dank an Beat Muster, Dimitri Suter und Manuela Bonetti für das Organisieren des Zukunftstages und das Begleiten der Mädchen durch den ganzen Tag.